Ich habe gestern einen ganz anderen Text für diesen Blog geschrieben, einen über die Übergänge im Jahresverlauf. Dieser entstand aus der Frage heraus, warum wir uns so geballt auf den Jahreswechsel fixieren, obwohl es naturgegeben während des ganzen Jahres immer wieder Übergänge gibt, die gefeiert werden können. Zum Beispiel die Jahreskreisfeste wie auch die Mondzyklen. Wir bekommen immer wieder Möglichkeiten – mit den Jahreskreisfesten zum Beispiel etwa alle 6 Wochen – die Natur, unser Leben, unsere Entwicklung, unsere Schritte zu reflektieren und zu ehren und uns bewusst mit unserem Dasein und dessen Sinnhaftigkeit zu beschäftigen.
Doch heute gehen meine Gedanken und Gefühle ganz woanders hin. Entstanden aus den Nachrichten, dass in vielen Ländern so viel Feuerwerk wie noch nie zum Jahreswechsel in die Luft geballert wurde. Ich möchte jetzt nicht einen Exkurs zum Nutzen von Feuerwerken machen, doch es stimmt mich nachdenklich. Wieder wird auf die Natur und die Tiere keine Rücksicht genommen. Ein Einschränken für die Umwelt ist für viele Menschen einfach nicht möglich. Die Kriege nehmen zu, die Gewalt nimmt zu, der Egoismus nimmt zu. So komme ich doch wieder zum Dasein und dessen Sinnhaftigkeit. Habt ihr euch zum Abschluss des Jahres auch damit beschäftigt? Was ihr hier überhaupt tut, warum ihr hier seid? Warum wir genau hier in dieses Land geboren wurden, in ein Land voller Luxus und dadurch Möglichkeiten?
Immer wieder kommt mir das Büchlein «Das Märchen vom Tod» in den Sinn. Darin wird eine Geschichte erzählt, wie wir als Seele mit anderen Seelen zusammen unser irdisches Leben «planen». So sinniere ich nun darüber nach, warum ich gerade in dieser Zeit und in diesem Land lebe. Mit diesen Menschen. Mit diesem Beruf. Was ich wohl damals für mich geplant hatte, was ich hier auf der Erde erfahren und bewirken will?
Beim Frühstück haben mein Mann und ich über das Weltgeschehen geredet und wie die Welt friedvoll verändert werden könnte. Solche Diskussionen finde beelenden mich jeweils. Schlussendlich geht es immer um Geld und Macht. Eine friedvolle Lebensgemeinschaft, also ein weltweites WIR, ist unfassbar weit weg. Doch wie so viele andere, wünsche ich mir so eine Welt. Wieder kam die Frage auf, warum ich denn gerade hier und jetzt lebe und was ich in meinem Dasein für das WIR beitrage.
Ich hätte mir diese Woche fast ein Bild gekauft, darauf stand «the future is female». Ja, das Weibliche verändert die Zukunft. Damit sind für mich auch Männer angesprochen, die zu ihrer weiblichen Seite stehen können und diese auch im Alltag integriert leben. Werft dabei das Bild vom weinerlichen schwachen Mann zur Seite, das hat nichts damit zu tun. Frauen sind weder weinerlich noch schwach. Mir geht es um die weiblichen Werte. Das Mitgefühl für andere, das gemeinschaftliche Wohl, Gleichwertigkeit, ein gewaltfreies Zusammenleben uvm. Es ist mir bewusst, dass dies in vielen Ländern nicht möglich ist. Das Weibliche wird noch immer extrem unterdrückt. Frauen haben ausser der Fortpflanzung keinen Wert. So geht es in ihren Leben meist darum, überhaupt zu überleben. Doch wir hier haben andere Möglichkeiten und sollten diese auch nutzen. Wir leben nicht ohne Grund in diesem Land. Auch hier lebt die Frau noch in Gefahr, muss im Beruf für die Gleichwertigkeit mehr leisten, wird mit ihrer Meinung belächelt. Trotzdem haben wir eine komplett andere Ausgangslage und dürfen diese auch schätzen und eben auch nutzen.
«the future is female», ja, dazu trage ich etwas bei. Mit meinem Sein und meiner Arbeit. Meine Praxis ermöglicht mir Frauenkreise anzubieten und damit einen ursprünglichen Faden wieder aufzunehmen. Frauenkreise bringen Frauen in eine gemeinsame kraftvolle Verbindung und Wirksamkeit zusammen. Auch jede Einzelsitzung trägt etwas zur Stärkung und Heilung des Weiblichen bei. Doch wie kann diese in den Frauenkreisen erfahrene kraftvolle Wirksamkeit weiter nach aussen getragen werden? Wie kann diese zu einem neuen gesellschaftlichen WIR führen? Wie können wir aus dem Geld- und Machtgefüge wahrhaftig Schritt für Schritt aussteigen? Ich weiss es nicht, doch ich bleibe dran, gehe Schritt für Schritt in eine weibliche Zukunft. Mit ganz vielen Frauen und Männern auf der Welt. Seid ihr mit dabei? Ein guter Vorsatz zum neuen Jahr ❤️. Herzlich, Elisabeth