Seit einigen Monaten bin ich sehr körperlich unterwegs. Damit meine ich, dass ich meinem Körper wohl endlich die Wertschätzung gebe, die er bedarf. Ich mag meinen Körper, das war schon immer so. Doch er war halt immer einfach so da. Machte mir keine grossen Schmerzen oder Probleme. So schenkte ich ihm meist nicht besonders viel Aufmerksamkeit.
Wenn ich zurückblicke, nahm ich meinen Körper mit der ersten Schwangerschaft viel deutlicher und endlich auch als ein Wunder war. Es ist wahrhaftig unglaublich, welches Wunder mein Körper vollbrachte – ein perfektes Menschenwesen kam auf die Erde. Und knapp 3 Jahre später, vollbrachte er noch einmal dieses Wunder und ein weiteres perfektes Menschenwesen wurde geboren. Wenn ich nun schon bei den Wundern bin, die Geburten haben mich echt demütig gemacht. Welches Wissen mein Körper hatte und dann noch die gemeinsame Koordination mit dem noch ungeborenen Wesen. Manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn ich nun mit 22 Jahren mehr Lebenserfahrung und einem anderen Verständnis unseres Seins nochmals eine Geburt erleben dürfte? Das wäre wohl ein hochspirituelles Erlebnis!
Doch zurück zu meinem Körper, ihn stelle ich heute in den Mittelpunkt. Eine Schwangerschaft, Geburt, Stillzeit und noch einige Monate nach der Geburt sind wahrlich eine Herausforderung für den Körper – und auch Geist und Seele. Ich empfand es nach den beiden Geburten und Muttermilchzeiten wunderschön, gehörte mir mein Körper wieder alleine. Irgendwann fühlte er sich wieder wie vor der Geburt an und so vergingen die Jahre. Für meinen Körper fehlte mir die «Zeit». Kinder, Haushalt und Arbeit liessen wenig Freiraum für mich und meinen Körper. Er funktionierte meist auch wunderbar, ohne dass ich mich gross um ihn kümmern musste.
Erst als ich an der Schule für Naturheilkunde das Basisjahr der Schulmedizin absolvierte, wurde ich wieder an meinen Körper als Wunderwerk erinnert. Die faszinierenden und oftmals noch immer verborgenen Funktionen des menschlichen Körpers und das ganzheitliche Verständnis von Körper – Geist und Seele, brachten mich zurück in meinen Körper. Ich erfuhr am eigenen Körper die Wirksamkeit des Atems und begann die Ausbildung zur Atemtherapeutin. Dies bedeutete vor allem intensives Wahrnehmen des Körpers. Der Körper zeigt mir in jedem Moment etwas auf. Auch wie es mir geistig und seelisch geht. Wahrhaftig ein Wunder. Je länger ich mich mit meinem und durch die Arbeit auch mit anderen Körpern beschäftige, umso grösser wird mein Staunen, meine Demut der körperlichen Natur gegenüber. Und umso weniger möchte ich dort eingreifen.
Die Weisheit unseres Körpers ist auf verschiedenen Ebenen, also von unserem Verstand her nicht greifbar, auch wenn wir dies gerne würden. Wir werden nie alles verstehen können. Mir gefällt dieser Gedanke. Denn das Grobstoffliche ist nur ein kleiner Teil unseres Lebens hier. Wir sind in und um uns vom Feinstofflichen umgeben, das NichtSichtbare ist anwesend. Immer. Die Energiebahnen (Meridiane) in uns, die Chakren (Energiezentren in uns), die Aura usw… das alles gehört auch zum Körper, wenn auch zum feinstofflichen. Dass die Schulmedizin immer noch hauptsächlich im Grobstofflichen und zusätzlich noch in Teilbereichen denkt und handelt, verhindert, dass der Körper in seiner Ganzheit gesehen und verstanden werden kann. Ich darf hoffentlich noch erleben, dass staatlich anerkannte ganzheitliche Ärzte ausgebildet werden 🙏. Es ist höchste Zeit dafür!
Und freuen tue ich mich, wenn auch in der Spiritualität die Ganzheit wahrhaftig gesehen wird. Da geht leider sehr oft der Körper «verloren». Oder er wird zu einem Objekt degradiert, das uns gewisse Zustände erleben lässt. Oder als eine Zwischenstation. Ich empfinde dies unserem Wunderwerk Körper gegenüber als zu wenig wertschätzend. Und wo bleibt dann die Erdung? Unser Körper erdet uns. Menschen, die ihren Körper nicht annehmen wollen, ihn nicht spüren wollen, haben keine Erdung. Erdung geschieht über den Körper, das Grobstoffliche. Als Menschen leben wir hier auf der Erde in einer Verbindung aus Körper – Geist und Seele. Da können wir nicht einfach «etwas» davon weglassen. Das ergibt immer ein Ungleichgewicht, wir sind dann aus der Balance.
Zurück zu mir und meinem Körper. Seit einigen Jahren bin ich in meiner Wechselzeit. Die Wechseljahre können wie die Pubertät über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren sein. Und wie in der Pubertät passiert auch in der Wechselzeit viel mehr, als eine reine körperliche Veränderung. Auch da – wie sowieso immer – ist Körper – Geist und Seele mit beteiligt. So beschäftige ich mich mit dem Wechsel auf allen Ebenen. Ich erlebe mich im Übergang. In meiner Rolle als Frau, Mutter und auch in meinem Wirken verändert sich viel. Inzwischen weiss ich, dass es am einfachsten ist, wenn ich mich diesen Übergängen hingebe. Das Neue annehme, mich neu annehme. Und da passiert jetzt in meinem Körper gerade auch sehr viel. Er nimmt neue Formen an, fühlt sich anders an, braucht andere Nahrung und andere Bewegung als vor einigen Jahren. So gebe ich meinem Körper viel Raum und Zeit. Ich probiere aus, was meinem Körper guttut, womit ich ihn unterstützen kann. Herausgefunden habe ich bis jetzt: Yoga mag er sehr. Leicht verdauliches Essen mag er sehr. Liebevolle Kontakte mag er sehr. Genügend Schlaf mag er sehr. Nicht zu heisse Temperaturen mag er sehr. Entspannung im Alltag mag er sehr. Gehen, Spazieren, Wandern mag er sehr. Weniger Zucker mag er sehr. Bitterstoffe mag er sehr. Gesehen und gefühlt werden mag er sehr. Lesen mit Brille mag er sehr. In der Natur sein mag er sehr…
Ich mag meinen Körper, denn er lehrt mich einen «gesunden» Lebensstil auf allen Ebenen zu führen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich brauche ihm nur zu lauschen… er trägt so viel Weisheit in sich 🙏.
Wie geht es dir in und mit deinem Körper?
Ich bin dankbar für diese Erfahrung und liebe mein körperliches ErdenSein ❤️.
Herzlich, Elisabeth